Wie laufen Jugendreisen ab?
Wenn beim Nachwuchs die erste Solo-Reise ansteht, zerbrechen sich besorgte Eltern meist schon im Vorfeld den Kopf: Ist mein Kind denn bereits reif genug für eine Reise ohne Mama und Papa? Wird es klarkommen? Wie genau läuft eine Jugendreise eigentlich ab? Was gibt es zu beachten? Hier sei gesagt: Eine Jugendreise wird in der Regel von professionellen und erfahrenen Veranstaltern durchgeführt.
Gemeinsam mit Gleichaltrigen bereisen junge Menschen eine speziell für sie ausgewählte Urlaubsdestination, sämtliche Aktivitäten wie Tages- und Abendprogramm sind altersgerecht und auf die jeweilige Zielgruppe zugeschnitten. Abgerundet wird die Reise durch eine engmaschige 24-Stunden-Betreuung, welche das nötige Maß an Sicherheit gewährleistet.
Was genau ist eine betreute Jugendreise?
Bei der alljährlichen Urlaubsplanung gibt es bei vielen Familien erst einmal traditionell Zoff: Während Mama und Papa den wohlverdienten Urlaub gerne in einem beschaulichen Städtchen im Schwarzwald verbringen möchten, zieht es den Nachwuchs zu aufregenderen Destinationen. Statt frischer Waldluft und langen Spaziergängen mit den Eltern wollen die meisten Heranwachsenden lieber unter sich sein, etwas erleben, andere Leute treffen, feiern, Spaß haben. Dafür gigt es auch ganz bestimmte Reiseziele wie die Partyhochburg Rimini in Italien oder die sonnenverwöhnten Küsten in Spanien. Hier bahnt sich schnell der altbekannte Generationenkonflikt an – pubertierender Teenager und ruhebedürftige Eltern kommen beim Urlaubsthema selten auf einen grünen Zweig.
Die ideale Lösung für dieses Problem: Jugendreisen. Eine Jugendreise kann den Familienfrieden retten und bietet den Teenagern eine interessante und altersgerechte Alternative zum herkömmlichen Familienurlaub. Die Kids verreisen hier gemeinsam mit Gleichaltrigen zu attraktiven Urlaubsdestinationen und bekommen vor Ort ein auf ihre Bedürfnisse zugeschnittenes Freizeitprogramm angeboten. Organisiert und durchgeführt wird die Reise von einem professionellen und auf Jugendreisen spezialisierten Veranstalter, zudem findet vor Ort eine 24-Stunden-Betreuung statt. Hierbei kommt nicht nur der Nachwuchs auf seine Kosten, sondern auch Mama und Papa: Statt alltäglichen Familienzoff können sich die Eltern entspannt zurücklehnen und den eigenen Urlaub genießen – ohne schlechtes Gewissen.
Wie können die Jugendlichen anreisen?
Welche Anreisemöglichkeiten es gibt, hängt natürlich im Wesentlichen von der gewählten Jugendreise selbst ab. Üblicherweise findet der Transfer zum Urlaubsort mittels Bus oder Flug oder auch per Eigenanreise statt. Hier können Eltern und Kind frei wählen, was am ehesten zu den eigenen Vorstellungen und auch dem gesteckten finanziellen Rahmen passt.
Eigenanreise
Wer nicht unnötig viel Geld für Bus- oder Flugticket investieren möchte, liegt mit der Eigenanreise immer noch am günstigsten. Hier können die Eltern ihr Kind selbst ans jeweilige Reiseziel bringen. Sind diese beispielsweise selbst gerade im Begriff zu verreisen, lässt sich dies wunderbar miteinander verbinden. Einige junge Menschen sind auch selbst bereits im Besitz einer Fahrerlaubnis und reisen in diesem Fall gerne mit dem eigenen Wagen (oder dem der Eltern) an. Wird die Jugendreise eventuell mit Freunden oder Bekannten angetreten, lassen sich hervorragend kleine Fahrgemeinschaften bilden, welche nicht nur jede Menge Geld sparen, sondern auch schon vor dem Urlaub ein bisschen Roadtrip-Feeling aufkommen lassen. Vorteile der Eigenanreise sind zudem ein großes Maß an Flexibilität sowie eine leichtere Handhabung des Gepäcks, da man dieses nicht durch volle Zugabteile schleppen muss.
Flug
Die Anreise mit dem Flugzeug verlangt dagegen schon einen etwas tieferen Griff in die Tasche – je nach Destination müssen hier einige hundert Euro eingeplant werden. Vorteil: Die jungen Reisenden gelangen recht schnell ans Ziel, liegt dieses nicht im unmittelbaren europäischen Ausland ist der Flug meist per se die einzige Möglichkeit. Abgesehen von den hohen Kosten, stellt ein Flug einige junge Menschen jedoch vor große Herausforderungen, insbesondere, wenn sie noch nie geflogen sind (Flugangst, Übelkeit usw.). Außerdem sind Flüge natürlich auch immer stark wetterabhängig, tobt gerade im Urlaubsland ein Sturm, sitzt man schnell am Flughafen fest.
Bus
Reiseziele innerhalb Deutschlands sowie in den direkten Nachbarländern (Spanien, Italien, Österreich etc.) können meist recht bequem mit dem Bus erreicht werden. Hier dauert die Anreise zwar deutlich länger als über den Luftweg, dafür geht sie aber eben auch nicht so ins Geld. Vorteil hier: Die Jugendlichen haben bereits während der Busfahrt die Möglichkeit, die anderen Reiseteilnehmer kennenzulernen und können sich somit vorab etwas „beschnuppern“. Insbesondere für Teenager, welche unter der Reisekrankheit leiden, bietet sich hier die Anreise per Bus als ideale Alternative zum ruckelnden Flugzeug an.
Ihr könnt euch auch kurz und knapp in unseren FAQ und unseren Facts ausführlich infornieren.
Wie und wo sind die Jugendlichen untergebracht?
Die Übernachtungsmöglichkeiten am jeweiligen Urlaubsort hängen stark von der Art der Reise (Winterreisen oder Sommerreisen) sowie von den Möglichkeiten der Destination selbst ab. Üblicherweise kommen als Unterkunft für die Jugendlichen Hotels, Jugendcamps oder auch Campingplätze in Frage. Bei der Auswahl der Unterkunft haben Sauberkeit und hochwertige Verpflegung natürlich oberste Priorität. Besonders bewährt haben sich bei einer Jugendreise bisher vor allem Campingplätze und Zeltlager.
Da junge Menschen gerne auch mal etwas ungestümer und lauter sind und abendliche Aktivitäten zum Programm gehören, kommt es hier in Hotels schnell zu Konflikten mit den anderen Gästen. Ein Campingplatz dagegen bietet den Jugendlichen ein Maximum an Freiheiten: Es muss keine Etikette beim Essen beachtet werden, der Geräuschpegel darf auch mal etwas ansteigen und es gibt nur wenig Kostbares, das etwa bei einer Kissenschlacht zu Bruch gehen könnte. Dennoch achten die Aufsichtspersonen hier natürlich auf die Einhaltung von Regeln und sorgen dafür, dass sich andere Besucher des Campingplatzes nicht gestört fühlen.
Welches Rahmenprogramm wird den Jugendlichen angeboten?
Für die meisten jungen Menschen das Wichtigste an der ganzen Reise überhaupt: das Rahmenprogramm. Welche Aktivitäten werden vor Ort angeboten, an welchen Ausflügen kann man teilnehmen, welche Events finden statt? In Jugendcamps wird den jungen Reisenden stets ein altersgerechtes und abwechslungsreiches Freizeitprogramm angeboten, welches sich meist aus den Hauptkomponenten Sport, Erlebnispädagogik und Kreatives zusammensetzt – abhängig vom jeweiligen Urlaubsort und dem Typ der Reise (Winterreisen, Sommerreisen oder Herbstreisen). Oberstes Ziel der Veranstalter ist es hierbei, möglichst vielen Geschmäckern gerecht zu werden und den Teenagern durch das Rahmenprogramm außerdem einen gewissen Mehrwert zu bieten.
Tagesprogramm
Wer Sport mag, kommt bei nahezu allen Jugendreisen auf seine Kosten. Während bei Sommerreisen vor allem Wassersport wie Tauchen, Apnoetauchen, Segeln, Surfen und Kitesurfen im Vordergrund stehen, bieten Winterreisen Schneesport wie Skilaufen, Eislaufen oder Rodeln an. Kulturfans kommen bei einer Jugendreise aber in der Regel ebenfalls nicht zu kurz: Zahlreiche Ausflüge, Besichtigungen und Stadtführungen flankieren das Rahmenprogramm und ermöglichen den Teenagern Einblicke in die Historie und Kultur eines fremden Landes. Abgerundet wird das Ganze durch frei verfügbare Zeitintervalle, in welchen die jungen Reisenden gemeinsam zu Shoppingtouren aufbrechen oder das nächste Hallenbad unsicher machen können.
Abendprogramm
Natürlich bildet das Abendprogramm bei einer Jugendreise für die meisten Teenager das absolute Highlight des Tages. Die Gestaltung dessen hängt im Wesentlichen vom Alter der Teilnehmer ab. Für alle Mitreisenden unter 16 Jahren werden üblicherweise von den Betreuern organisierte Spiele, Karaoke-Events oder Partys innerhalb der Jugendcamps angeboten. Gemäß des Jugendschutzgesetzes ist Jugendlichen unter 16 Jahren das Betreten einer Disco oder einer Bar noch nicht gestattet – dementsprechend finden abendliche Feiern ausschließlich im kontrollierten Rahmen und unter Aufsicht der Betreuer statt.
Wer dagegen 16 Jahre oder älter ist, hat während einer Jugendreise schon deutlich mehr Optionen. Hier werden Reiseziel und Unterbringung vom Veranstalter meist gezielt so ausgewählt, dass sich das dortige Nachtleben und damit Clubs, Discos und Bars in direkter Reichweite für die Jugendlichen befinden. So entstehen keine zusätzlichen Taxikosten und die Teenies sind, falls doch mal etwas über den Durst getrunken wurde, schnell wieder zurück in der Unterkunft. Vielfach kann der Veranstalter außerdem Vereinbarungen mit den lokalen Nightlife-Locations treffen und beispielsweise einen gratis Eintritt in diversen Clubs oder Discos für seine Schützlinge aushandeln.
Wie funktioniert die Betreuung vor Ort?
Vielen Eltern bereitet genau dieses Thema im Vorfeld Kopfzerbrechen: Die erste Solo-Reise des eigenen Kindes steht an – wie genau sieht es mit der Betreuung aus, wie engmaschig ist diese und wer übernimmt die Verantwortung? Bei betreuten Jugendreisen übernehmen die Betreuer die Aufsichtspflicht und haben auf die Jugendlichen stets ein wachsames Auge. Da bei einer betreuten Jugendreise die Zielgruppe meist noch unter 16 Jahren und somit ebenfalls auch noch etwas unerfahren ist, findet eine engmaschige Betreuung rund um die Uhr statt, etwa vergleichbar mit der auf einer Klassenfahrt. Die Betreuer in den Jugendcamps sind ausgebildet und pädagogisch geschult und stehen den Kids stets als Ansprechpartner zu Seite.
Dies beginnt meist bereits bei der Anreise: Hier unterstützen die Betreuer die Jugendlichen beim Einchecken (Flugreise) oder helfen beim Verladen des Gepäcks. Am Zielort angekommen begleiten die Betreuer die Teenager bei Ausflügen und anderen Erkundungstouren, helfen bei der Planung und Umsetzung sportlicher Aktivitäten und organisieren abendliche Events. Die Jugendlichen haben dabei stets die Möglichkeit, sich im Bedarfsfalle mit großen und kleinen Sorgen vertrauensvoll an eine der Aufsichtspersonen zu wenden. Diese stehen überdies im ständigen Kontakt mit den Eltern und sind für diese mittels einer 24-Stunden-Hotline rund um die Uhr erreichbar.
Selbiges sollte natürlich auch umgekehrt der Fall sein: Erkrankt das Kind während der Reise oder zieht sich eine Verletzung zu, werden die Eltern umgehend benachrichtigt und gemeinsam das weitere Vorgehen (z.B. eine frühere Heimreise) besprochen. Für solch einen extrem seltenen Fall können wir eine Reiseversicherung empfehlen die verschiedene Szenarien und Vorfälle anbieten kann. Die Betreuer einer Jugendreise werden oftmals auch als Teamer bezeichnet und durchlaufen vor ihrer Anstellung ein langwieriges Ausbildungsverfahren, welches sie optimal auf ihre Arbeit mit jungen Menschen vorbereitet.
Zu ihren Kernkompetenzen gehören nicht nur Erste-Hilfe-Kenntnisse und sportliche Fähigkeiten, sondern insbesondere auch pädagogische und psychologische Kenntnisse, welche sie beispielsweise zur Konfliktlösung befähigen. Überdies verfügen die meisten Teamer über Destinationskenntnisse und sind in der Regel mit dem Reiseziel bereits gut vertraut.